Snooker Spielregeln
Offizielles Regelwerk des
Deutschen Snooker Kontroll Verbandes


1.Ausrüstung

  1. Der Standardtisch
  2. Bälle
  3. Queue
  4. Zusätzliche Ausrüstung


2.Definitionen

   1. Frame
   2. Game
   3. Match
   4. Bälle
   5. Spieler
   6. Stoß
   7. Pot
   8. Break
   9. IN HAND
  10. Ball im Spiel
  11. BALL ON
  12. Nominierter Ball
  13. FREE BALL
  14. Ball vom Tisch
  15. Foul
  16. Gesnookert
  17. Besetzter Spot
  18. Durchstoß
  19. Jump Shot
  20. Miss


3.Das Spiel

   1. Beschreibung
   2. Position der Bälle
   3. Spielverlauf
   4. Ende eines Frames, Spiels oder Matches
   5. Spielen mit Ball IN HAND
   6. Zwei Bälle werden gleichzeitig getroffen
   7. Das Aufsetzen der Farben
   8. Touching Ball
   9. Ball an der Kante der Tasche
  10. Snooker nach einem Foul
  11. Fouls
  12. Strafen
  13. Weiterspielen lassen
  14. Foul und Miss
  15. Bälle, die nicht vom Spieler bewegt wurden
  16. Pattsituation
  17. Doppel
  18. Die Verwendung zusätzlicher Ausrüstung
  19. Anmerkungen


4.Die Spieler

  1. Zeitverzögerung
  2. Unfaires Benehmen
  3. Strafen
  4. Der Spieler, der nicht am Stoß ist
  5. Abwesenheit
  6. Aufgeben


5.Die Spielleitung

  1. Der Schiedsrichter
  2. Der Marker
  3. Der Protokollführer
  4. Unterstützung durch die Spielleitung



1. Ausrüstung

1.1. DER STANDARDTISCH

Maße: Die Spielfläche innerhalb der Stirnseiten der Banden soll 3569 mm x
1778 mm betragen, mit einer Toleranz von jeweils 13 mm. Höhe: Die Höhe von
Boden bis Bandenoberkante soll zwischen 851 mm und 876 mm betragen.

Taschenöffnungen:

a. Taschen befinden sich in jeder Ecke (die zwei an der Spot-Seite werden
   Kopftaschen, die zwei an der BAULK-Seite Fußtaschen genannt) sowie je
   eine Tasche in der Mitte der Längsseiten (genannt Mitteltaschen).

b. Die Taschenöffnungen sollen den von der WPBSA freigegebenen Schablonen
   entsprechen.


Baulk-line und Baulk:

Eine gerade Linie, parallel gezogen in einem Abstand von 737 mm zur Fußbande,
heiß BAULK-LINE. Diese Linie und der Raum zwischen der Linie und der Fußbande
wird BAULK genannt.


Das D:

Das "D" ist ein Halbkreis im BAULK mit 292 mm Radius, dessen Mittelpunkt auf
der Mitte der BAULK-LINE liegt.


Spots:

Auf der Längsachse des Tisches sind vier Punkte markiert:

a. Der Spot (bekannt als Schwarzer Spot), 324 mm vom Punkt senkrecht unter der
   Stirnseite der Kopfbande.

b. Der Centre Spot (bekannt als Blauer Spot), in der Mitte zwischen den
   Stirnseiten an der Kopf- und Fußbande.

c. Der Pyramid Spot (bekannt als Pink Spot), in der Mitte zwischen Blauem Spot
   und Kopfbande.

d. Die Mitte der BAULK-LINE (bekannt als Brauner Spot).

e. Zwei weitere Punkte befinden sich an den Ecken des D. Von der BAULK-Seite
   gesehen, rechts der als Gelbe Spot und links der als Grüne Spot bekannte.
               
                        Diagramm des Standardtisches


1.2. BÄLLE

Die Bälle sollen aus zugelassenem Material gefertigt sein, alle einen
Durchmesser von 52,5 mm mit einer Toleranz von 0,05 mm haben und

a. sie sollen gleich schwer sein mit einer Toleranz von 3 Gramm pro Set.

b. Im Einvernehmen beider Spieler oder durch Entscheidung des Schiedsrichters
   kann ein Ball oder das gesamte Set ausgetauscht werden.



1.3. QUEUE

Ein Queue soll nicht kürzer als 914 mm sein und keine wesentliche
Abweichung von allgemein anerkannter, traditioneller Form sowie Aussehen
aufweisen.



1.4. ZUSÄTZLICHE AUSRÜSTUNG

Verschiedene Brücken, lange Queues (sogenannte Butts und Half-Butts),
Verlängerungen und Ansatzstücke dürfen von Spielern in schwierigen
Spielsituationen verwendet werden. Dazu zählen sowohl das normalerweise am
Tisch befindliche Zubehör als auch Ausrüstungsgegenstände des Spielers oder
des Schiedsrichters (siehe auch Kap. 3.18.). Alle Hilfsmittel zur Stoßdurch-
führung müssen eine vom DSKV genehmigte Form aufweisen.



2. Definitionen

2.1. FRAME

Ein Frame umfasst die Spieldauer vom ersten Stoß, mit allen Bällen wie in
Kap.3.2 beschrieben aufgesetzt, bis es beendet ist durch:

a. Aufgabe eines Spielers, während er an der Reihe ist.

b. den Spieler, der das Frame für sich beansprucht, wenn nur noch Schwarz
   übrig ist und der Unterschied der Spielstände mehr als sieben Punkte zu
   seinen Gunsten beträgt.

c. den letzten Pot, oder durch ein Foul, wenn sich nur noch Schwarz auf dem
   Tisch befindet.

d. Zuerkennung des Schiedsrichters gemäß Kap. 3.14.c. oder Kap.4.2.



2.2. GAME

Ein Game ist eine vereinbarte oder vorgeschriebene Anzahl von Frames.



2.3. MATCH

Ein Match ist eine vereinbarte oder vorgeschriebene Anzahl von Games.



2.4. BÄLLE

a. Die Weiße ist der Spielball.

b. Die 15 Roten und die 6 Farben sind die Objektbälle.



2.5. SPIELER

Die Person, die zu spielen hat oder gerade spielt, ist der Spieler und
bleibt es, bis der Schiedsrichter entschieden hat, dass dieser, nachdem er an
der Reihe war, den Tisch verlassen hat. In Zweifelsfällen entscheidet der
Schiedsrichter.



2.6. STOSS

a. Ein Stoß gilt als ausgeführt, wenn der Spieler den Spielball mit der
   Queuespitze berührt.

b. Ein Stoß gilt als korrekt, wenn keine Regelverletzung begangen wurde.

c. Ein Stoß gilt nicht als beendet, bevor alle Bälle zum Stillstand gekommen
   sind.

d. Ein Stoß kann direkt oder indirekt ausgeführt werden, nämlich:

    i. Ein Stoß ist direkt, wenn der Spielball einen Objektball trifft, ohne
       vorher an eine Bande zu stoßen.

   ii. Ein Stoß ist indirekt, wenn der Spielball an eine oder mehrere Banden
       stößt, bevor er einen Objektball trifft.



2.7. POT

Es gilt als Pot, wenn ein Objektball nach Kontakt mit einem anderen Ball
und ohne Verletzung dieser Regeln in eine Tasche fällt. Dieser Vorgang wird
als Potten bezeichnet.



2.8. BREAK

Ein Break ist eine Anzahl von Pots, resultierend aus aufeinanderfolgenden
Stößen in irgendeiner Aufnahme eines Spielers während eines Frames.



2.9. IN HAND

a. Der Spielball ist IN HAND

     i. vor dem Beginn jedes Frames,
    ii. wenn er in eine Tasche gefallen ist, oder
   iii. wenn er vom Tisch gesprungen ist.

b. Er bleibt IN HAND, bis

    i. er regelkonform aus IN HAND gespielt wurde, oder
   ii. ein Foul begangen wurde, während, sich der Spielball auf dem Tisch
       befindet.

c. Der Spieler wird als IN HAND bezeichnet, wenn der Spielball, wie oben
   beschrieben, IN HAND ist.



2.10. BALL IM SPIEL

a. Der Spielball ist im Spiel, wenn er nicht IN HAND ist.

b. Objektbälle sind ab Beginn eines Frames im Spiel, bis sie gepottet sind,
   oder Ball vom Tisch verursacht wurde.

c. Farben sind wieder im Spiel, sobald sie wieder aufgesetzt sind.



2.11. BALL ON

Irgendein Ball, der regelkonform als erster vom Spielball getroffen werden
darf, oder ein Ball, der zwar nicht so getroffen werden kann, aber gepottet
werden darf, heißt BALL ON.



2.12. NOMINIERTER BALL

a. Ein nominierter Ball ist der Objektball, den der Spieler mit dem
   Spielball als Ersten zu treffen gedenkt und ansagt oder zur Zufriedenheit
   des Schiedsrichters anzeigt.

b. Auf Verlangen des Schiedsrichters muß der Spieler sagen, welchen Ball er
   treffen will.



2.13. FREE BALL

Ein FREE BALL ist ein Objektball, den der Spieler als BALL ON nominiert,
wenn er nach einem Foul gesnookert ist (siehe Kap. 3.10).



2.14. BALL VOM TISCH

Die Bezeichnung Ball vom Tisch trifft zu, wenn ein Ball weder auf der
Spielfläche noch in einer Tasche zum Stillstand kommt, oder wenn der
Spieler ihn in die Hand nimmt, während er sich im Spiel befindet, mit
Ausnahme der Regel 3.14.h.



2.15. FOUL

Ein Foul ist jeder Verstoß gegen diese Regeln.



2.16. GESNOOKERT

Der Spielball ist gesnookert, wenn ein direkter Stoß in gerader Linie auf
jeden BALL ON von mindestens einem Ball, der nicht on ist, ganz oder
teilweise verhindert wird. Wenn ein BALL ON (oder mehrere) an den beiden
äußersten Punkten getroffen werden kann, so ist der Spielball nicht
gesnookert.

a. Gilt IN HAND, so ist der Spielball dann gesnookert, wenn er von allen
   möglichen Positionen im "D" und auf der "D"-Linie, wie oben beschrieben
   behindert ist.

b. Wenn der Spielball von mehreren Bällen, die nicht als BALL ON gelten,
   daran gehindert wird, einen BALL ON zu treffen, dann

    i. gilt derjenige Ball, der dem Spielball am nächsten liegt, als den
       Snooker verursachender Ball.

   ii. Sollten mehrere Bälle mit gleichem Abstand den Spielball behindern,
       gelten sie alle als diesen Snooker verursachenden Bälle.

c. Gilt Rot als BALL ON und wird der Spielball von verschiedenen BÄLLEN
   NICHT ON behindert, verschiedene Rote zu treffen, gilt keiner als Snooker
   verusachender Ball.

d. Der Spieler gilt als gesnookert, wenn der Spielball wie beschrieben
   gesnookert ist.

e. Der Spielball kann nicht von einer Bande gesnookert sein. Wenn der
   gerundete Teil einer Bande den Spielball behindert und näher ist als ein
   BALL NICHT ON, so gilt der Spielball nicht als gesnookert.



2.17. BESETZTER SPOT

Ein Spot gilt als besetzt, wenn ein Ball nicht dort aufgesetzt werden kann,
ohne einen anderen Ball zu berühren.



2.18. DURCHSTOSS

Als Durchstoß gilt, wenn die Queuespitze mit dem Spielball in Kontakt
bleibt,

a. nachdem der Spielball seine Vorwärtsbewegung begonnen hat oder

b. während der Spielball einen Objektball berührt, ausgenommen, Spielball
   und Objektball sich beinahe berühren. In diesem Fall wird nicht auf
   Durchstoß entschieden, sofern der Spielball den Objektball so dünn wie
   möglich trifft.



2.19. JUMP SHOT

Als Jump Shot gilt, wenn der Spielball irgendeinen Teil eines Objektballs
überspringt, egal, ob der Objektball dabei getroffen wird oder nicht,
ausgenommen

a. der Spielball trifft zuerst einen Objektball und überspringt anschließend
   einen anderen Ball.

b. der Spielball springt und trifft einen Objektball, landet jedoch nicht
   auf der entfernteren Seite diese Balles.

c. der Spielball hat den Objektball bereits regelkonform getroffen und
   überspringt ihn erst, nachdem er eine Bande oder einen anderen Ball
   getroffen hat.



2.20. MISS

Als MISS gilt, wenn der Spielball einen BALL ON nicht als ersten Ball
trifft und der Schiedsrichter entscheidet, dass der Spieler nicht seinen
Fähigkeiten entsprechend versucht hat, einen BALL ON zu treffen.



3. Das Spiel

3.1. BESCHREIBUNG

Snooker kann von zwei oder mehreren Spielern gespielt werden, die entweder
als Einzelspieler oder als Mannschaften antreten. Das Spiel kann
folgendermaßen zusammengefasst werden:

a. Jeder Spieler verwendet denselben Spielball; es gibt 21 Objektbälle: 15
   Rote und sechs Farben: Gelb, Grün, Braun, Blau, Pink und Schwarz. Die
   Punktwerte der Bälle betragen: Für Rot 1, Gelb 2, Grün 3, Braun 4, Blau 5,
   Pink 6 und Schwarz 7 Punkte.

b. Punkte werden durch das abwechselnde Potten von Roten und Farben erzielt.
   Sind keine Roten mehr im Spiel, werden die Farben in aufsteigender Folge
   ihrer Wertigkeit, begonnen mit Gelb, gepottet.

c. Erzielte Punkte werden dem Spieler zur bisherigen Punktzahl addiert.

d. Strafpunkte aus Fouls werden zur Punktzahl des anderen Spielers addiert.

e. Eine jederzeit nutzbare Taktik ist es, den Spielball so zu hinterlassen,
   dass der nächste Spieler gesnookert ist. Wenn ein Spieler oder eine
   Mannschaft einen größeren Punkterückstand aufweist, als durch die Bälle auf
   dem Tisch erzielt werden können, ist diese Taktik sehr wichtig, da durch
   das Legen von Snooker Punkte aus Fouls erzielt werden können.

f. Der Gewinner eines Frames ist der Spieler bzw. die Mannschaft

     i. welcher die meisten Punkte erzielt hat.
    ii. an welchen das Frame abgegeben wird.
   iii. welchem das Frame gemäß Kap. 3.14.c. oder 4.2. zuerkannt wird.

g. Der Gewinner eines Games ist der Spieler bzw. Mannschaft

     i. welcher die meisten Frames oder die erforderliche Anzahl von Frames
        für sich entschieden hat.

    ii. welcher den höchsten Gesamtpunktstand aufweist - wenn auf die
        Gesamtpunktzahl gespielt wird.

   iii. welchem das Game gemäß Kap. 4.2 zuerkannt wird.

h. Der Gewinner eines Matches ist der Spieler bzw. die Mannschaft, der die
   meisten Games gewinnt, oder - wenn auf die Gesamtpunktzahl gespielt wird -
   den höchsten Gesamtpunktstand aufweist.



3.2. POSITION DER BÄLLE

a. zu Beginn jedes Frames ist der Spielball IN HAND und die Objektbälle wie
   folgt aufgesetzt:

     i. die Roten in Form eines gleichseitigen Dreiecks so dicht aneinander
        wie möglich, sodaß die Rote an der Spitze des Dreiecks sich auf der
        Längsachse des Tisches befindet, oberhalb und so nahe wie möglich zu
        Pink liegt, ohne sie zu berühren. Weiterhin muss die Basis des Dreiecks
        so nahe wie möglich und parallel zur Kopfbande liegen.

    ii. Gelb auf der rechten Ecke des "D".
   iii. Grün auf der linken Ecke des "D".
    iv. Braun auf der Mitte der BAULK LINE.
     v. Blau auf dem Centre Spot.
    vi. Pink auf dem Pyramid-Spot.
   vii. Schwarz auf dem Spot.

b. Nach dem Beginn eines Frames darf ein Ball, der sich im Spiel befindet,
   nur vom Schiedsrichter, nach angemessener Aufforderung durch den Spieler,
   gereinigt werden. Ferner soll

    i. die Position des Balles, sofern er nicht auf einem Spot liegt, mit einem
       dafür geeigneten Gerät (Ballmarker) markiert werden, bevor der Ball von
       der Spielfläche genommen wird.

   ii. das Gerät, das die Position des Balles markiert, als der Ball angesehen
       werden und denselben Wert haben, bis dieser gereinigt und an seinen Platz
       zurückgelegt wurde. Wenn ein Spieler, der nicht an der Reihe ist, dieses
       Gerät berührt, soll er Strafpunkte erhalten, als ob er der Spieler wäre,
       ohne dass die Spielreihenfolge dadurch beeinflusst wird. Hierbei soll der
       Schiedsrichter das Gerät oder den gereinigten Ball nach seinem Ermessen an
       den Platz zurücklegen, selbst wenn er vom Tisch genommen wurde.



3.3. SPIELVERLAUF

Die Spieler sollen sich über die Spielreihenfolge einigen oder durch Los
entscheiden.

a. Diese Reihenfolge darf während eines Frames nicht geändert werden, außer
   dass ein Spieler nach einem Foul den nächsten Spieler weiterspielen lassen
   kann.

b. Die beiden Spieler bzw. Mannschaften müssen innerhalb eines Games
   abwechselnd anstoßen.

c. Der erste Spieler beginnt mit IN HAND. Das Frame beginnt, wenn sich der
   Spielball auf der Spielfläche befindet und von der Queuespitze berührt
   wurde, entweder,

    i. indem ein Stoß gemacht wurde, oder
   ii. während der Spielball anvisiert wird.

d. Damit ein Stoß als korrekt gilt, darf kein Verstoß gemäß Regel 3.12.
   begangen werden.

e. Beim ersten Stoß, den ein Spieler macht, wenn er an die Reihe kommt, gilt
   Rot oder ein FREE BALL, der anstelle von Rot angesagt wurde, als BALL ON,
   bis sich keine Roten mehr auf der Spielfläche befinden. Werden mehrere Rote
   in einem Stoß - oder ein FREE BALL, der anstelle von Rot angesagt wurde,
   mit einer oder mehreren Roten in einem Stoß - gepottet, so werden die
   Punkte sämtlicher Bälle gutgeschrieben.

f.
     i. Wird Rot oder ein FREE BALL, der anstelle von Rot angesagt wurde, gepottet, so
        spielt derselbe Spieler den nächsten Stoß, bei dem der BALL ON nun eine Farbe
        nach der Wahl des Spielers ist. Gelingt es ihm, die genannte Farbe zu potten, so
        wird ihm der Wert der Farbigen gutgeschrieben und sie wird neu aufgesetzt.

    ii. Das Break wird durch das abwechselnde Potten von Roten und Farben
        fortgesetzt, bis sich keine Roten mehr auf der Spielfläche befinden und
        eine Farbe gespielt wird, nachdem die letzte Rote gepottet wurde.

   iii. Die Farben sind nun in aufsteigender Reihenfolge ihrer Wertigkeit
        (siehe 3.1.a.) anzuspielen und werden, nachdem sie gepottet sind, nicht
        wieder aufgesetzt (Ausnahme siehe Regel 3.4.). Der Spieler spielt dann auf
        die nächstfolgende Farbe.

g. Rote werden, wenn sie gepottet oder vom Tisch gesprungen sind, nicht mehr ins
   Spiel gebracht, ohne Rücksicht darauf, dass ein Spieler dadurch von einem Foul
   profitieren kann. Die Ausnahmen zu dieser Regel sind in 3.2.b.ii., 3.9., 3.14.f.,
   3.14.h. und 3.15. beschrieben.

h. Wenn dem Spieler kein Pot gelingt oder er ein Foul begeht, muß er den
   Tisch verlassen und der nächste Spieler ist an der Reihe. Er spielt von
   dort weiter, wo der Spielball zum Stillstand gekommen ist oder aus IN HAND,
   wenn sich der Spielball nicht auf der Spielfläche befindet.



3.4. ENDE EINES FRAMES, SPIELS ODER MATCHES

a. Wenn sich nur mehr Schwarz auf dem Tisch befindet, beendet der erste
   punkteinbringende Stoß oder ein Foul das Frame, außer wenn die zwei
   folgenden Bedingungen zutreffen:

    i. Die Punktstände beider Spieler bzw. Mannschaften sind gleich.
   ii. Der Gesamtpunktestand aus allen Frames ist nicht relevant.

b. Treffen beide Bedingungen, die in a. angeführt sind, zu, dann

     i. wird Schwarz auf dem Spot platziert,
    ii. die Spieler losen, wer als erster stößt,
   iii. der Spieler, der beginnt, hat den Spielball IN HAND und
    iv. der erste punkteinbringende Stoß oder Foul beendet das Frame.

c. Sollte der Gesamtpunktstand aus allen Frames über den Sieger eines
   Spieles oder Matches entscheiden uind die Gesamtpunktstände am Ende des
   letzten Frames gleich sein, so muss Schwarz erneut auf dem Spot platziert
   werden (siehe b.) und nach der gleichen Vorgangsweise über den Spiel-
   bzw. Matchsieg entschieden werden.



3.5. SPIELEN MIT BALL IN HAND

Ist der Spielball IN HAND, muss er aus einer Position innerhalb oder auf den
Linien des "D" gestoßen werden. Er darf jedoch in alle Richtungen gestoßen
werden.

a. Auf Anfrage des Spielers muß der Schiedsrichter dem Spieler mitteilen, ob
   der Spielball richtig (d.h. nicht außerhalb der Linie des "D") platziert
   wurde.

b. Sollte die Queuespitze den Spielball berühren, während er im "D" platziert
   wird und ist der Schiedsrichter der Meinung, dass der Spieler dabei nicht
   versucht hat, einen Stoß zu machen, so ist der Spielball nicht im Spiel.



3.6. ZWEI BÄLLE WERDEN GLEICHZEITIG GETROFFEN

Zwei Bälle dürfen von der ersten Berührung durch den Spielball nicht
gleichzeitig getroffen werden, es sei denn, es handelt sich um zwei Rote
oder einen FREE BALL und einen BALL ON.



3.7. DAS AUFSETZEN DER FARBEN

Jede Farbe, die gepottet wurde oder vom Tisch gesprungen ist, muss vor dem
nächsten Stoß erneut aufgesetzt werden, bis sie abschließend gepottet wird,
wie in 3.3.f. beschrieben.

a. Ein Spieler darf nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn der
   Schiedsrichter es versäumt, einen Ball korrekt aufzusetzen.

b. Wenn beim Spiel auf die Farben in ansteigender Reihenfolge (siehe
   3.3.f.iii.) eine Farbe irrtümlich aufgesetzt wird, so soll sie - nachdem der
   Irrtum entdeckt wurde, von der Spielfläche entfernt werden, ohne dass auf
   Foul entschieden wird, und das Spiel soll fortgesetzt werden.

c. Wenn ein Spieler stößt und ein oder mehrere Bälle dabei nicht korrekt
   aufgesetzt sind, so werden sie für die darauffolgenden Stöße als korrekt
   platziert angesehen. Befindet sich eine Farbe fälschlicherweise nicht auf
   dem Tisch, so muss sie aufgesetzt werden

    i. ohne dass auf Foul entschieden wird, wenn der betreffende Ball sich durch
       einen vorangegangenen Irrtum nicht auf dem Tisch befand,
   ii. und auf Foul entschieden werden, wenn der Spieler gestoßen hat, bevor es
       dem Schiedsrichter möglich war, den Ball aufzusetzen.

d. Muss eine Farbe aufgesetzt werden, der Spot der betreffenden Farbe ist
   jedoch besetzt, so wird sie auf dem Spot der höchsten freien Farbe
   platziert.

e. Müssen mehrere Farben aufgesetzt werden, deren Spots besetzt sind, so hat
   der Ball mit der höheren Wertigkeit beim Aufsetzen den Vorrang.

f. Sind alle Spots besetzt, so muss die Farbe so nahe wie möglich an ihrem
   Spot platziert werden, und zwar zwischen dem betreffenden Spot und dem
   nächstgelegensten Teil der Kopfbande.

g. Sind beim Aufsetzen von Pink und Schwarz alle Spots besetzt und zwischen
   dem betreffenden Spot und dem nächstgelegensten Teil der Kopfbande ist
   ebenfalls kein Platz frei, so muss der Ball so nahe wie möglich an seinem
   Spot platziert werden und zwar auf der Mittellinie des Tisches unterhalb des
   betreffenden Spots.

h. In jedem Fall darf eine Farbe, wenn sie aufgesetzt wird, keinen anderen
   Ball berühren.

i. Damit eine Farbe richtig aufgesetzt ist, muss sie mit der Hand auf den
   zutreffenden Spot gebracht werden.



3.8. TOUCHING BALL

a. Wenn der Spielball so zum Stillstand kommt, daß er einen oder mehrere
   andere Bälle, die im nächsten Stoß BALL ON sein könnten, berührt, so soll
   der Schiedsrichter auf TOUCHING BALL entscheiden und auf den Ball oder die
   Bälle zeigen, den oder die der Spielball berührt und die BALL ON sein
   könnten.

b. Wurde auf TOUCHING BALL entschieden, so muss der Spieler den Spielball von
   dem betreffenden Ball, ohne daß dieser sich bewegt, wegspielen. Ist das
   nicht der Fall, so muss auf Durchstoß entschieden werden.

c. Wenn der Spieler einen Ball, der den Spielball berührt, beim Stoß nicht
   trifft, so ist das kein Foul, wenn

     i. der betreffende Ball BALL ON ist.
    ii. der betreffende Ball BALL ON sein kann und vom Spieler nominiert wurde.
   iii. der betreffende Ball BALL ON sein kann und der Spieler einen anderen
        Ball, der BALL ON sein kann, nominiert und zuerst berührt.

d. Wenn der Spielball so zum Stillstand kommt, dass er einen Ball, der nicht
   BALL ON ist, berührt oder beinahe berührt, so muss der Schiedsrichter die
   Frage des Spielers, ob die Bälle einander berühren oder nicht, mit JA oder
   NEIN beantworten. Der Spieler muss von diesem Ball wegspielen, ohne ihn
   dabei zu bewegen und muss mit diesem Stoß einen BALL ON berühren.

e. Wenn der Spielball sowohl einen BALL ON als auch einen Ball, der nicht
   BALL ON sein kann, berührt, so soll der Schiedsrichter nur auf den BALL ON
   als TOUCHING BALL zeigen. Fragt der Spieler, ob auch der Ball, der nicht
   BALL ON ist, den Spielball berührt, so muss der Schiedsrichter dies
   beantworten.

f. Wenn sich ein TOUCHING BALL im Moment des Stoßes bewegt, der
   Schiedsrichter jedoch der Meinung ist, dass die Bewegung des TOUCHING BALL
   nicht vom Spieler verursacht wurde, so wird er nicht auf Foul entscheiden.
   g. Wenn ein bereits stillstehender Objektball, der den Spielball nicht
   berührt, während der Schiedsrichter dies überprüft, später den Spielball
   doch noch berührt, bevor gestoßen wurde, so soll der Schiedsrichter die
   Bälle in die vorhergehende Position zurückbringen.



3.9. BALL AN DER KANTE DER TASCHE

a. Wenn ein Ball in eine Tasche fällt, ohne von einem anderen Ball getroffen
   zu werden, und ohne dass er in irgendeiner Weise vom Stoßvorgang bewegt
   wird, so soll der Ball in seine vorherige Position zurückgebracht werden
   und alle erzielten Punkte zählen.

b. Wenn ein Ball in eine Tasche fällt, ohne von einem anderen Ball getroffen
   zu werden, und der Ball im Stoßvorgang getroffen worden wäre

    i. so werden - wenn der Stoß ohne Regelverletzung gespielt wurde - alle
       Bälle in ihre vorherige Position
       zurückgebracht und der Stoß wiederholt; oder der Spieler kann einen
       beliebigen anderen Stoß aus dieser Position spielen.

   ii. wenn dabei ein Foul begangen wurde, muss der Spieler die vorgeschriebene
       Strafe für das Foul erhalten. Alle Bälle werden in ihre vorhergehenden
       Position zurückgebracht und der nächste Spieler hat die Möglichkeiten, die
       sich nach einem Foul ergeben.

c. Wenn ein Ball kurz an der Kante der Tasche schwankt, dann aber fällt,
   gilt er als in der Tasche und wird nicht auf den Tisch zurückgebracht.



3.10. SNOOKER NACH EINEM FOUL

Wenn der Spielball nach einem Foul gesnookert ist, so soll der
Schiedsrichter auf FREE BALL entscheiden (siehe Kap. 2.16.).

a. Wenn der Spieler, der nun an der Reihe ist, sich dafür entscheidet, den
   nächsten Stoß zu spielen,

    i. so darf er jeden beliebigen Ball als BALL ON nominieren und
   ii. der nominierte Ball wird als der BALL ON angesehen und erhält dessen
       Punktewert, wird allerdings, nachdem er gepottet wurde, wieder aufgesetzt.

b. Ein Foul wird begangen, wenn der Spielball

    i. den nominierten Ball nicht als erstes berührt, oder den nominierten
       Ball gleichzeitig mit dem BALL ON als erstes berührt

   ii. gesnookert liegen bleibt und der nominierte Ball als der für den Snooker
       ausschlaggebende Ball gilt, außer es sind nur mehr Pink und Schwarz im
       Spiel.

c. Wird ein FREE BALL gepottet, so wird er aufgesetzt und der Punktwert des
   BALL ON mit dem Spielstand addiert.

d. Wird der BALL ON gepottet, nachdem der Spielball zuerst den nominierten
   Ball berührt hat, so wird der Punktwert des BALL ON mit dem Spielstand
   addiert und er kommt nicht wieder ins Spiel.

e. Wenn der nominierte Ball und der BALL ON in einem Stoß gepottet werden,
   so zählen nur die Punkte des BALL ON und der nominierte Ball wird wieder
   aufgesetzt. War der BALL ON Rot, werden alle gepotteten Bälle gezählt.

f. Wenn der Spieler, der das Foul begangen hat, zum Weiterspielen
   aufgefordert wird, so wird die FREE BALL-Entscheidung ungültig.



3.11. FOULS

Wird ein Foul begangen, entscheidet der Schiedsrichter sofort auf FOUL.

a. Wenn der Spieler noch keinen Stoß gemacht hat, so endet sein Spiel am
   Tisch sofort und der Schiedsrichter gibt die Strafpunkte bekannt.

b. Wenn ein Stoß gemacht wurde, so wird der Schiedsrichter warten, bis der
   Stoß beendet ist und danach die Strafpunkte bekannt geben

c. Ein Foul, das weder vom Schiedsrichter bekannt gegeben, noch vom
   Gegenspieler bzw. der gegnerischen Mannschaft reklamiert wurde, gilt
   nicht.

d. Jede Farbe, die nicht korrekt aufgesetzt wurde, bleibt an ihrem Platz;
   außer sie befindet sich irrtümlicherweise nicht auf dem Tisch; in diesem
   Fall muss sie korrekt aufgesetzt werden.

e. Alle Punkte, die in einem Break erzielt wurden, das von einer
   Foul-Entscheidung beendet wird, werden dem Spieler gutgeschrieben; jedoch
   darf er keine Punkte für die Bälle erhalten, die mit dem Stoß erzielt
   wurden, in dem das Foul begangen wurde.

f. Der nächste Stoß wird entweder aus der Position, in der der Spielball zum
   Stillstand kommt, oder, wenn der Spielball vom Tisch gesprungen ist, als
   Ball IN HAND gespielt.

g. Werden mehrere Fouls in einem Stoß begangen, so müssen dem Gegner die
   Strafpunkte des höchstwertigen Fouls gutgeschrieben werden.

h. Der Spieler, der ein Foul begangen hat,
    i. wird gemäß Regel 3.12. bestraft.
   ii. muss auf Verlangen des nächsten Spielers den nächsten Stoß spielen.



3.12. STRAFEN

Jedes Foul wird mit vier Strafpunkten geahndet, sofern es sich nicht um ein
höherwertiges Foul handelt, wie in den Regeln
3.12.a. und 3.12.d. unten ausgeführt.

a. Strafen in der Wertigkeit des BALL ON:

     i. Der Spielball wird in einem Stoß mehr als einmal berührt..
    ii. Der Spieler berührt während des Stoß mit keinem seiner beiden Füße den
        Boden.
   iii. Ein Spieler, der nicht an der Reihe ist, spielt.
    iv. Der Spielball wird nicht korrekt aus IN HAND gespielt; das betrifft auch
        den Eröffnungsstoß jedes Frames.
     v. Der Spielball berührt keinen Objektball.
    vi. Der Spielball kommt in einer Tasche zum Stillstand.
   vii. Ein Snooker, der durch einen FREE BALL zustande kommt.
  viii. Ein Jump Shot
    ix. Das Spielen mit einem Queue, das nicht dem zugelassenen Standard
        entspricht.
     x. Besprechungen mit dem Partner anders als in Kap. 3.17.e. festgelegt.

b. Strafen in der Wertigkeit des BALL ON oder des ausschlaggebenden Balles,
   je nach höherer Wertigkeit:

    i. Stoßen zu einem Zeitpunkt, an dem noch nicht alle Bälle zum völligen
       Stillstand gekommen sind.
   ii. Stoßen bevor der Schiedsrichter das Aufsetzen einer Farbe beendet hat.
  iii. Ein Ball, der nicht BALL ON ist, kommt in einer Tasche zum Stillstand.
   iv. Der Spielball berührt zuerst einen Ball, der nicht BALL ON ist.
    v. Ein Durchstoß.
   vi. Das Berühren eines Balles - ausgenommen das Berühren des Spielballs mit
       der Queuespitze während eines Stoßes.
  vii. Ein Ball wird vom Tisch gestoßen.

c. Strafe in der Wertigkeit des BALL ON oder des höheren Wertes der beiden
   ausschlaggebenden Bälle, wenn der Spielball zuerst gleichzeitig zwei Bälle
   berührt, bei denen es sich nicht um zwei Rote oder einen FREE BALL und
   einen BALL ON handelt.

d. Strafen von sieben Punkten:

     i. Benutzen eines Balles, der vom Tisch ist, zu welchem Zweck auch immer.
    ii. Irgendein Objekt wird zum Anstands- oder Entfernungsmessen hergenommen.
   iii. Der Spieler spielt zwei Rote hintereinander.
    iv. Ein anderer Ball als der Spielball wird, nachdem ein Frame begonnen hat,
        als Spielball benutzt.
     v. Der Aufforderung des Schiedsrichters, einen BALL ON zu nennen, wird nicht
        Folge geleistet.
    vi. Nach dem Potten einer Roten, oder eines als Rot nominierten FREE BALLs,
        wird ein Foul begangen, bevor eine Farbe angesagt wurde.



3.13. WEITERSPIELEN LASSEN

Wenn ein Spieler den anderen, nachdem der ein Foul begangen hat, zum
Weiterspielen aufgefordert hat, so kann diese Aufforderung nicht mehr
zurückgezogen werden.

Der zum Weiterspielen Aufgeforderte ist nun dazu berechtigt

a. seine Entscheidung

    i. welchen Stoß er spielen will und
   ii. welchen Ball er als BALL ON spielen will zu ändern.

b. Punkte für den Ball oder die Bälle, die er potten kann, zu erhalten.



3.14. FOUL UND MISS

Der Spieler muss versuchen, den BALL ON unter dem besten Einsatz seiner
Fähigkeiten zu treffen. Sieht der Schiedsrichter diese Regel als verletzt
an, so erklärt er FOUL UND MISS, außer es ist nur noch Schwarz im Spiel,
oder die Bälle sind in einer Situation, in der es unmöglich ist, den BALL
ON zu treffen. In letzterem Fall wird angenommen, dass der Spieler den BALL
ON zu treffen versucht, wenn er, nach Meinung des Schiedsrichters, direkt
oder indirekt und stark genug in die Richtung des BALL ON spielt, so dass
dieser, wäre er nicht von einem oder mehreren Bällen behindert, getroffen
worden wäre.

a. Nachdem der Schiedsrichter FOUL UND MISS erklärt hat, kann der nächste
   Spieler entscheiden, ob er den Spieler, der das Foul begangen hat, aus der
   Position, in der die Bälle zum Stillstand gekommen sind, oder aus der
   Ausgangsposition weiterspielen lassen will. In letzterem Fall wird der BALL
   ON des vorhergegangenen Stoß der BALL ON des folgenden Stoßes und zwar:

     i. jede Rote, wenn Rot BALL ON war.
    ii. die Farbe, wenn alle Roten bereits vom Tisch sind.
   iii. eine Farbe nach der Wahl des Spielers, wenn der BALL ON eine Farbe war,
        die einer gepotteten Roten gefolgt ist.

b. Wenn der Spieler einen BALL ON verfehlt und zwischen Spielball und dem
   nominierten oder einem möglichen BALL ON eine gerade freiliegende Linie zu
   irgendeinem Punkt dieses oder einer diese Bälle besteht, so muss der
   Schiedsrichter FOUL UND MISS erklären, außer einer der beiden Spieler
   benötigt nach dem ausschlaggebenden Stoß Snooker und der Schiedsrichter ist
   davon überzeugt, daß das MISS nicht absichtlich begangen wurde.

c. Wenn ein MISS gemäß Regel 3.14.b ausgerufen wurde, d.h. zwischen
   Spielball und einem nominierten oder möglichen BALL ON eine gerade
   freiliegende Linie zu diesem oder einem dieser Bälle bestand, sodass
   zentraler, voller Ball-Kontakt möglich war (im Falle von Rot betrifft dies
   alle Roten, die nicht durch eine Farbe behindert werden), dann

    i. gilt ein weiterer Fehlversuch, einen BALL ON aus der Ausgangsposition zu
       treffen, unabhängig vom Spielstand, als FOUL UND MISS.
   ii. muss der Schiedsrichter den Spieler, wenn dieser dazu aufgefordert wird,
       aus der Ausgangsposition weiterzuspielen, warnen, dass ihm bei einem dritten
       Fehlversuch das Frame aberkannt wird.

d. Wenn der Spielball, wie in dieser Regel vorgesehen, in seine
   Ausgangsposition zurückgebracht wurde und zwischen Spielball und einem
   gewählten oder möglichen BALL ON eine gerade, freiliegende Linie zu jedem
   Punkt dieses oder einer dieser Bälle besteht, der Spieler aber ein Foul
   begeht, indem er irgendeinen Ball, oder in Vorbereitung auf den Stoß den
   Spielball berührt, so wird kein MISS ausgerufen, wenn der Stoß noch nicht
   durchgeführt wurde. In diesem Fall wird die zutreffende Strafe erteilt und

     i. der nächste Spieler hat die Wahl, selbst weiterzuspielen, oder den
        Spieler, der das Foul begangen hat, von der Position, in der die Bälle zum
        Stillstand gekommen sind, weiterspielen zu lassen, oder
    ii. der nächste Spieler verlangt vom Schiedsrichter, alle Bälle in ihre
        Ausgangsposition zurückzubringen und lässt den Spieler, der das Foul
        begangen hat, von dort weiterspielen und
   iii. wenn die obige Situation in einer Folge mehrerer MISS-Entscheidungen
        auftritt, bleibt eine Warnung betreffend Aberkennung des Frames in Kraft.

e. Alle anderen MISS-Entscheidungen werden nach Ermessen des Schiedsrichters
   getroffen.

f. Nach einer MISS-Entscheidung und der Forderung des nächsten Spielers, den
   Spielball in die Ausgangsposition zurückzubringen bleiben alle Bälle, die
   im vorangegangenen Stoß bewegt wurden, an dem Platz, an dem sie zum
   Stillstand gekommen sind, es sei denn, der Schiedsrichter ist der Meinung,
   daß aus der betreffenden Positionsveränderung ein Vorteil für den Spieler,
   der das Foul begangen hat, entstanden ist.

g. Wird irgendein Ball nach einer MISS-Entscheidung in seine Ausgangsposition
   zurückgebracht, so werden beide betroffenen Spieler zu der Position der
   Bälle befragt; danach trifft der Schiedsrichter seine endgültige Entscheidung.

h. Berührt ein Spieler während dieses Vorgangs einen Ball, der im Spiel ist,
   so erhält er die dafür vorgesehene Strafe, so als ob er der Spieler wäre,
   ohne Beeinflussung der Spielreihenfolge. Der betreffende Ball soll, wenn
   dies notwendig ist, vom Schiedsrichter nach dessen Dafürhalten in die
   Ausgangsposition zurückgebracht werden; auch wenn der betreffende Ball in
   die Hand genommen wurde.

i. Der nächste Spieler darf den Schiedsrichter fragen, ob er nur den
   Spielball oder einen oder mehrere Objektbälle in ihre Ausgangsposition
   zurückbringen würde, wenn er von seinem Recht, den Stoß aus der
   Ausgangsposition wiederholen zu lassen, Gebrauch machen würde. Der
   Schiedsrichter muss seine Absicht darlegen.



3.15. BÄLLE, DIE NICHT VOM SPIELER BEWEGT WURDEN

Wird ein Ball, egal ob in Bewegung oder stillstehend, von irgend etwas
anderem als dem Spieler bewegt, so muss er vom Schiedsrichter in die
ursprüngliche Position zurückgebracht werden, wo der Ball seiner Meinung
nach war oder zum Stillstand gekommen wäre und es gibt keine Strafpunkte.

a. Diese Regel schließt den Fall ein, dass irgendein Vorfall oder eine
   Person, mit Ausnahme seines Spielpartners, den Spieler dazu bringt,
   einen Ball zu berühren oder zu bewegen.

b. Ein Spieler darf für eine Bewegung der Bälle durch den Schiedsrichter
   bestraft werden.



3.16. PATTSITUATION

Wenn der Schiedsrichter meint, dass ein Frame sich in einer Pattsituation
befindet oder auf eine solche zusteuert, so soll er den Spielern anbieten,
das Frame neu zu beginnen. Ist ein Spieler damit nicht einverstanden, so
soll unter der Bedingung weitergespielt werden, dass sich die Situation in
einer bestimmten Zeitspanne ändern muss. Normalerweise wird diese Spanne auf
drei weitere Stöße jedes Spielers bzw. jeder Mannschaft festgelegt, doch
liegt es am Schiedsrichter, das zu bestimmen.

Ändert sich die Situation in der festgelegten Zeitspanne nicht grundlegend,
so muss der Schiedsrichter die Punktestände annullieren und das Frame neu
starten und

a. derselbe Spieler eröffnet diesen mit dem ersten Stoß und

b. die Spielreihenfolge wird beibehalten.



3.17. DOPPEL

a. In einem Doppel beginnen die beiden Partner abwechselnd, wenn ihrer
   Mannschaft der Eröffnungsstoß zukommt. Die Spielreihenfolge muss zu Beginn
   jeden Frames festgelegt werden und darf während eines solchen nicht
   geändert werden.

b. Die Spieler können die Reihenfolge zu Beginn eines neuen Frames ändern.

c. Wurde ein Foul begangen und die andere Mannschaft fordert zum
   Weiterspielen auf, so spielt der Spieler, der das Foul begangen hat,
   weiter, auch wenn das Foul von einem Spieler begangen wurde, der nicht an
   der Reihe war. Die ursprüngliche Spielreihenfolge wird aber beibehalten,
   sodass es möglich ist, dass der Partner des Spielers, der das Foul begangen
   hat, in der Spielreihenfolge einmal übersprungen wird.

d. Endet ein Frame mit Punktgleichstand, kommt Regel 3.4. zur Anwendung.
   Wird Schwarz nach dem Potten aller Bälle nochmals auf dem Spot platziert, um
   eine Entscheidung des Frames herbeizuführen, so hat die Mannschaft, die den
   ersten Stoß spielt, die Wahl, welcher von beiden Spielern beginnt. Die
   Spielreihenfolge des Frames wird aber beibehalten.

e. Die Partner dürfen sich während eines Frames besprechen, außer

   i. einer von beiden ist der Spieler und befindet sich gerade am Tisch.
  ii. nach dem ersten Stoß des Spielers bis zum Ende dessen Breaks.



3.18. DIE VERWENDUNG ZUSÄTZLICHER AUSRÜSTUNG

Der Spieler ist für das Herbeibringen und Entfernen von zusätzlicher
Ausrüstung an den Tisch verantwortlich.

a. Der Spieler ist für alle Gegenstände, die er am Tisch zu Hilfe nimmt (was
   auch Brücken und Verlängerungen einschließt, aber nicht allein auf diese
   beschränkt ist) verantwortlich, ganz gleich, ob diese aus seinem Besitz
   sind oder ausgeborgt wurden, ausgenommen sie stammen aus dem Besitz des
   Schiedsrichters. Der Spieler wird für alle Fouls, die beim Benutzen solcher
   Hilfsmittel begangen werden, bestraft.

b. Für Ausrüstungsgegenstände, die sich üblicherweise am Tisch befinden bzw.
   nicht aus dem Besitz des Spielers, sondern des Mitspielers oder des
   Schiedsrichters stammen, kann der Spieler nicht verantwortlich gemacht
   werden. Sollte sich ein solcher Ausrüstungsgegenstand als fehlerhaft
   erweisen und der Spieler dadurch einen Ball berühren, so wird kein Foul
   ausgerufen. Der Schiedsrichter wird, wenn das notwendig ist, den oder die
   betroffenen Bälle in ihre Ausgangsposition zurückbringen wie in Kap. 3.15.
   festgelegt und der Spieler setzt sein Break fort, ohne dass eine Strafe
   verhängt wird.



3.19. ANMERKUNGEN

a. Die in diesen Regeln und Definitionen benutzten Wörter, die Personen
   männlichen Geschlechts bezeichnen, sind genauso auf Personen weiblichen
   Geschlechts anzuwenden.

b. Bei Körperbehinderten können die Umstände Regelanpassungen erfordern. Zum
   Beispiel:

    i. Regel 3.12.a.ii. darf auf Rollstuhlfahrer nicht angewandt werden.
   ii. Der Schiedsrichter soll einem Spieler, der nicht in der Lage ist,
       bestimmte Farben zu unterscheiden (z.B. rot und grün), auf dessen
       Anfrage die Farbe eines bestimmten Balls nennen.

c. Gibt es in einem Spiel keinen Schiedsrichter, so muss der Gegner bzw. die
   gegnerische Mannschaft zur Anwendung dieser Regeln als Schiedsrichter
   angesehen werden.



4. Die Spieler

4.1. ZEITVERZÖGERUNG

Ist der Schiedsrichter der Meinung, dass ein Spieler für einen Stoß oder die
Auswahl eines Stoßes ungewöhnlich viel Zeit in Anspruch nimmt, so muss er
den betreffenden Spieler warnen, dass die Zuerkennung des Frames an seinen
Gegner droht.



4.2. UNFAIRES BENEHMEN

Weigert sich ein Spieler, ein Frame fortzusetzen, oder ist sein Benehmen
nach Meinung des Schiedsrichters absichtlich oder beharrlich unfair
(einschließlich wiederholtes Zeitverzögern nach einer Verwarnung gemäß Kap.

4.1.). oder benimmt er sich ungebührlich, so soll er das Frame verlieren
und der Schiedsrichter soll ihn davor warnen, dass die Fortsetzung seines
Betragens mit Spielverlust geahndet wird.



4.3. STRAFEN

a. Wird ein Frame auf solche Weise eingebüßt, so soll der Spieler, der die
   Strafe erhält,

    i. das Frame verlieren und
   ii. alle erzielten Punkte einbüßen. Sein Gegner erhält eine Punkteanzahl
       die nach den am Tisch verbleibenden Bällen errechnet wird: Acht Punkte
       für jede Rote, wobei alle Farben, die sich unrichtigerweise nicht auf
       der Spielfläche befinden, gezählt werden als wären sie auf der Spielfläche.

b. Wird ein Spiel auf solche Weise eingebüßt, so soll der Spieler, der die
   Strafe erhält,

     i. das Frame, das gerade gespielt wird, wie in Kap. 4.3.a. verlieren und
    ii. zusätzlich die zum Spielgewinn des Gegners nötigen ungespielten Frames
        verlieren, sofern das Spiel auf eine Anzahl gewonnener Frames festgelegt
        wurde oder
   iii. die verbleibenden Frames zusätzlich mit 147 Punkten verlieren, sofern
        das Spiel auf eine Anzahl von Gesamtpunkten festgelegt wurde.



4.4. DER SPIELER, DER NICHT AM STOSS IST

Der Spieler, der nicht am Stoß ist, soll zu der Zeit, in der der Spieler am
Tisch spielt, vermeiden, in der Sichtlinie des Spielers zu stehen oder sich
in dieser zu bewegen. Er soll in einem angemessenen Abstand vom Tisch
stehen oder sitzen.



4.5. ABWESENHEIT

Im Falle seiner Abwesenheit darf der Spieler, der nicht am Stoß ist, einen
Stellvertreter ernennen, der seine Interessen vertritt und Fouls
reklamieren darf, wenn dies notwendig sein sollte. Der Spieler muß dem
Schiedsrichter die betreffende Person nennen, bevor er den Tisch verlässt.



4.6. AUFGEBEN

a. Ein Spieler darf nur aufgeben, wenn er am Stoß ist. Der andere kann die
   Aufgabe annehmen oder zurückweisen; diese wird null und nichtig, wenn er
   sich dazu entschließt, weiterzuspielen.

b. Wurde das Spiel auf eine Gesamtpunktzahl festgelegt und ein Frame wird
   aufgegeben, so wird der Wert aller am Tisch verbliebenen Bälle dem
   gegnerischen Punktestand hinzuaddiert. In diesem Fall erhält der Gegner
   acht Punkte für jede Rote, wobei alle Farben, die sich unrichtigerweise
   nicht auf der Spielfläche befinden, gezählt werden, als wären sie auf der
   Spielfläche.



5. Die Spielleitung

1. DER SCHIEDSRICHTER

a. Der Schiedsrichter

    i. ist der alleinige Richter über faires und unfaires Spiel.
   ii. hat die Freiheit, im Interesse eines fairen Spielverlaufs Entscheidungen
       in Situationen, die in den Regeln nicht ausreichend geklärt sind, zu
       treffen.
  iii. ist für die einwandfreie Durchführung des Spiels unter diesen Regeln
       verantwortlich.
   iv. schreitet bei jedem Regelverstoß ein.
    v. nennt einem Spieler auf dessen Anfrage die Farbe eines Balles.
   vi. reinigt, nach angemessener Aufforderung durch einen Spieler, einen Ball.

b. Der Schiedsrichter darf nicht

     i. auf Fragen antworten, die in den Regeln nicht vorgesehen sind.
    ii. darauf aufmerksam machen, daß ein Spieler gerade dabei ist, ein Foul zu
        begehen.
   iii. das Spiel betreffende Ratschläge oder Meinungen zu äußern.
    iv. Fragen beantworten, die die Punktedifferenz der Spielstände betrifft.

c. Hat der Schiedsrichter einen Vorfall nicht bemerkt, so kann er die
   Aussagen des Markers oder Angehöriger der Spielleitung oder der Zuschauer,
   die die beste Sicht haben, zu Unterstützung seiner Entscheidung
   heranziehen.



5.2. DER MARKER

Der Marker soll den Spielstand auf der Anzeigetafel einstellen und dem
Schiedsrichter bei der Ausführung seines Amtes behilflich sein. Er soll
auch, wenn dies notwendig ist, das Protokoll führen.



5.3. DER PROTOKOLLFÜHRER

Der Protokollführer soll, während des gesamten Matches eine Eintragung für
jeden Stoß, für jedes Foul und über die erzielten Punkte machen. Er soll
auch die Höhe der gespielten Breaks notieren.



5.4. UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE SPIELLEITUNG

a. Auf Bitte des Spielers soll der Schiedsrichter oder der Marker eine
   Lichtquelle, die den Spieler behindert, wegbewegen und weghalten.

b. Es ist dem Schiedsrichter und dem Marker erlaubt, behinderten Spielern
   den Umständen entsprechend zu Hilfe zu kommen.

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